Coniinvergiftung: Das tödliche Gift des Schierlings

Einleitung
Coniin ist ein hochgiftiges Alkaloid, das in der Schierlingspflanze (Conium maculatum) vorkommt, die zur Familie der Doldenblütler gehört. Dieses tödliche Gift erlangte historische Berühmtheit durch die Hinrichtung des Philosophen Sokrates. Es greift das periphere Nervensystem an und führt zu Atemlähmung und Tod. Der Schierling ist in Europa, Nordamerika und anderen gemäßigten Regionen weit verbreitet, was eine Coniinvergiftung zu einer ernsthaften Gefahr macht.

Toxizität und Mechanismus
Coniin wirkt auf das Nervensystem, indem es die neuromuskuläre Endplatte stört. Es imitiert den Neurotransmitter Acetylcholin, wodurch die nikotinischen Acetylcholinrezeptoren an der neuromuskulären Endplatte überstimuliert werden. Dies führt zu kontinuierlichen Muskelkontraktionen, gefolgt von einer Lähmung. Schließlich wird das Zwerchfell gelähmt, was zu einem Atemstillstand und damit zum Tod führt.

Symptome einer Coniinvergiftung
Die Symptome einer Coniinvergiftung treten schnell auf und umfassen:

  • Kribbeln im Mund und in den Gliedmaßen
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Verwirrung und Schwindel
  • Zittern
  • Muskellähmung
  • Atemstillstand
  • Koma und Tod (in schweren Fällen)

Tödliche Dosis
Die tödliche Dosis von Coniin ist sehr gering; bereits das Verschlucken von 6–8 frischen Blättern oder wenigen Gramm der Pflanze kann für einen Erwachsenen tödlich sein.

Zeit bis zum Tod
Der Tod kann innerhalb weniger Stunden eintreten, wenn keine Behandlung erfolgt. In der Regel tritt der Tod aufgrund eines Atemstillstands innerhalb von 3–6 Stunden ein.

Nachweis bei der Autopsie
Coniin kann durch toxikologische Tests in Blut, Urin und Gewebe nachgewiesen werden. Es ist wichtig, Proben kurz nach dem Tod zu entnehmen, da sich Coniin schnell abbaut.

Antidot und Behandlung
Es gibt kein spezifisches Antidot gegen Coniin. Die Behandlung umfasst eine symptomatische Therapie, einschließlich:

  • Sofortige Verabreichung von Aktivkohle, um die weitere Absorption zu verhindern
  • Atemunterstützung, einschließlich mechanischer Beatmung
  • Intravenöse Flüssigkeitszufuhr und Medikamente zur Kontrolle von Krämpfen und Lähmungen

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